Artikel vom 17.05.2009




Die Abwasserentsorgung in den bisher noch nicht erschlossenen Gebieten Sachsen-Anhalts war Thema auf dem letzten INKA-Treffen am 09. Mai 2009. Doris Gehlfuß aus dem Ort Bucha im Burgenlandkreis berichtete über ihre Gespräche mit dem Umweltministerium und dem zuständigen AZV Unstrut-Finne. Für ihren Ort möchte sie ein Pilotprojekt durchsetzen. Untersucht werden soll, ob es möglich ist, kostengünstige dezentrale bzw. semizentrale Entsorgungsvarianten (Gruppenanlagen) so zu modifizieren, dass sie auch öffentlich von einem Zweckverband betrieben werden können. Dadurch wäre eine Förderung des öffentlichen Teils dieser Anlagen mit EU-Mitteln möglich. Die Idee ist, verschiedene Varianten so zu kombinieren und zu optimieren, dass die Kosten möglichst klein und die gebührensenkende Wirkung für den Zweckverband möglichst groß wird.

Geboren ist die Idee aus der Tatsache, dass man in dem Ort zwar begeistert von der Einfachheit und den geringen Kosten der Gruppenlösungen war, die viele Bürger im niedersächsischen Avendshausen besichtig hatten, im Ort sich aber niemand die Organisation eines solchen Projekts zutraute.

Im Umweltministerium war man zunächst skeptisch, sei mittlerweile aber offen für das Projekt, berichtete Gehlfuß. Von Anfang an wurde das Projekt von der Geschäftsführung des AZV Unstrut-Finne unterstützt. Doris Gehlfuß betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem AZV hervorragend funktioniere.

Die neuen Entsorgungsvarianten könnten im Land eine gute Alternative sowohl zu zentralen als auch zu dezentralen Einzelanlagen bilden. Hinderlich ist allerdings die vom Land gesetzte Frist, dass bis Ende 2009 die Umrüstung auf vollbiologische Anlagen abgeschlossen sein muss, falls der Ort nicht für die zentrale Entsorgung vorgesehen ist.