Artikel vom 05.10.2009




Stolz präsentierte Ortsbürgermeister Rüdiger Seyffarth kürzlich den Mitgliedern des Umweltausschusses des Saalekreistages die Pflanzenkläranlage des Ortes und erläutert, was seit 2003 durch das Engagement einer ganzen Dorfgemeinschaft geschaffen wurde.
"Erstmalig in Deutschland haben wir eine Insellösung für die Abwasserentsorgung gefunden", betont Seyffarth, wenngleich er einschränkt, dass derartige Anlagen wohl nur in überschaubaren, kleineren Gemeinden geeignet seien.
Dennoch sind derartige Lösungen nicht selbstzverständlich. Die Leimbacher erhielten vom Land nicht einen Cent Förderung.

Die laufenden Kosten dieser Anlage sind für die Bürger weitaus preisgünstiger, als eine zentrale Erschließung durch einen Abwasserzweckverband. Der für die Finanzen zuständige Lothar Riese: "Jeder Haushalt zahlt eine jährliche Grundgebühr von 35 Euro und, so haben wir es erst vor einigen Tagen beschlossen, für jeden Kubikmeter Abwasser, der durch die Anlage läuft, 1,45 Euro."


Die folgende Gegenüberstellung macht die Unterschiede und das Potenzial von dezentralen Lösungen deutlich (verwendet Durchschnittswerte):

Leimbach (ca. 300 Einwohner) mit Insellösung:
  35 € Jahresgebühr
  1,45 €/m³ Abwassergebühr
  Finanzierung:
    ca. 3500 € Anschlussbeitrag pro Grundstück
    ca. 260 Arbeitsstunden pro Grundstück
    keine Fördermittel
  Investitionskosten: (Ansatz: 20 €/Arbeitsstunde)
    8.700 € pro Grundstück

Nachbarorte (z.T. sogar mit weniger Einwohnern)
im AZV Unstrut-Finne mit Kanalanschluss:
  130 € Jahresgebühr
  3,08 €/m³ Abwassergebühr
  Finanzierung:
    ca. 3500€ Anschlussbeitrag pro Grundstück
    ca. 8000€ Fördermittel pro Grundstück
    (Rest über Gebühren)
  Investitionskosten:
    ca. 15.000 € pro Grundstück zzgl. Klärwerk


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